Rechtspopulismus ist eine spezifische Form des Populismus. Populismus ist eine Strategie zur Erlangung von politischem Einfluss und Macht und zeichnet sich sich vor allem durch die Konstruktion eines Gegensatzes von unten (z.B. das Volk) und oben (z.B. die Politiker) aus. Im Rechtspopulismus kommt eine Ideologie der Ungleichwertigkeit hinzu. Das bedeutet, dass Gruppen ausgegrenzt werden, die nicht als Teil eines vermeintlich homogenen Volkes betrachtet werden.
Die rechtspopulistische Strategie übernimmt Charakteristika des Populismus. Rechtspopulist_innen stellen sich als Anwält_innen des Volkes dar und beziehen ihre Legitimität aus einem vermeintlichen „kollektiven Volkswillen“. Dieser Volkswille wird mit einer Vergangenheit in Verbindung gebracht, in der alles besser gewesen sein soll, eine Art „Goldenes Zeitalter“. Dieses „Goldene Zeitalter“ werde jedoch durch die Eigensucht von „denen da oben“ und durch eine äußere Bedrohung (z.B. durch Migration) zerstört. Daraus folgern Rechtspopulist_innen, dass die politischen Eliten die Interessen des Volkes ignorieren. Sie stellen sich an die Spitze des Kampfes und emotionalisieren die politische Auseinandersetzung.
Dies äußert sich zum Beispiel darin, dass Rechtspopulist_innen sich häufig als Brecher_innen von Tabus inszenieren, auch wenn es diese Tabus faktisch nicht gibt. Um mediale Aufmerksamkeit zu erlangen, spitzen sie Aussagen enorm zu und provozieren mit Grenzüberschreitungen Gegenreaktionen. Ihre Lösungsangebote sind häufig einfach gehalten und können eine Nähe zu Gewalt beinhalten. Innerhalb des rechtspopulistischen Lagers sind Verschwörungstheorien anschlussfähig.
Durch ihr Auftreten versuchen Rechtspopulist_innen wie Akteur_innen der Neuen Rechte den gesellschaftlichen Diskurs nach rechts zu verschieben. Es ist allerdings anzumerken, dass rechtspopulistische Strategien nicht nur von extrem Rechten genutzt werden, sondern auch von Vertreter_innen anderer politischer Gruppierungen und Parteien, um Zustimmung aus rechtsorientierten Kreisen zu gewinnen.
